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Kommunen: Stimmen zur Fortbildung für Konfliktkompetenz

Drei Teilnehmer*innen berichten über ihre Erfahrungen

Theoretische Grundlagen und Gesprächstechniken, konkrete Fallberatung und kollegiale Vernetzung – die Fortbildung für Konfliktkompetenz im kommunalen Raum bietet praxisnahes Handwerkszeug für den Berufsalltag. Sie unterstützt Menschen aus ganz Deutschland dabei, in schwierigen Situationen klar, souverän und lösungsorientiert zu handeln. Drei Teilnehmer*innen berichten, wie sie die Fortbildung erlebt haben – und was sie daraus für ihre Arbeit mitnehmen.
Die Teilnehmenden der Fortbildung versammeln sich um ein Flipchart.
© Pro Peace

Karina Stelter – Kommunales Konfliktmanagement der Stadt Freiburg

Von Codes zu Konflikten – Karina Stelter hat eigentlich als Mathematikerin in der Software-Branche gearbeitet. Über eine 2023 bei der Stadt Freiburg geschaffene Stelle als Nachtmediatorin entdeckte sie ihre Leidenschaft für Konfliktarbeit und wechselte schließlich ins Kommunale Konfliktmanagement.

Karina Stelter aus Freiburg hat an der Fortbildung teilgenommen.

„Als Quereinsteigerin war es für mich total hilfreich, diese ganzen theoretischen Grundlagen kennenzulernen. Die Fortbildung passte für mich wie die Faust aufs Auge.“

Karina Stelter, Kommunales Konfliktmanagement der Stadt Freiburg

Die Teilnehmenden lernen in der Fortbildung Basiswissen der Konfliktforschung wie etwa die Eskalationsstufen nach Friedrich Glasl, Grundlagen der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg oder das Eisberg-Modell der Konfliktursachen kennen. Hinzu kommen konkrete Gesprächstechniken wie konfliktsensible Intervention oder strategisches Nachfragen – Methoden, die helfen, den Überblick zu behalten und Hintergründe offenzulegen.

„Diese Techniken kann ich heute ganz konkret in meiner Arbeit anwenden. Ich gehe immer noch auf die Online-Plattform und schaue mir die Materialien zur Theorie an.“

Karina Stelter, Kommunales Konfliktmanagement der Stadt Freiburg

Das Besondere: Die Fortbildung im Blended-Learning-Format verbindet Präsenzseminare mit Selbstlernphasen. So kann das Erlernte direkt im Berufsalltag erprobt werden, bevor es in der nächsten Einheit gemeinsam reflektiert wird. Die Online-Plattform bleibt auch nach Kursende für eine begrenzte Zeit zugänglich.

Franz Walser – Allparteiliches Konfliktmanagement der Stadt Nürnberg

Als Mitarbeiter des Allparteilichen Konfliktmanagements ist Franz Walser in Nürnberg unterwegs, um Konflikte frühzeitig zu entschärfen. Ob Nutzungskonflikte in Parks oder Auseinandersetzungen zwischen feiernden Gruppen und Anwohnenden – viele Situationen erfordern Fingerspitzengefühl und einen Blick auf alle Perspektiven.

Franz Walser vom Allparteilichen Konfliktmanagement in Nürnberg

„Wir haben meinen Fall ausführlich in der Gruppe diskutiert. Das hat mich echt noch mal auf andere Ideen gebracht, was man dort machen könnte. Die mehrtägige Auseinandersetzung mit dem Thema war für mich ganz zentral – und auch von anderen zu hören, wie die in ihren Städten mit Konflikten umgehen.“

Franz Walser, Allparteiliches Konfliktmanagement der Stadt Nürnberg

Neben fundierten Inputs durch die professionellen Trainer*innen ist der Austausch untereinander ein wichtiger Punkt. Die Fortbildung bringt gezielt Menschen aus verschiedenen Kommunen und Funktionen zusammen, die an ähnlichen Herausforderungen arbeiten.

„Ich habe auf jeden Fall die eine oder andere Telefonnummer ausgetauscht. Sich gegenseitig unterstützen zu können, sich zu vergleichen und Einschätzungen von außen zu hören – das ist eine wahnsinnig wichtige Ressource in unserem Bereich, wo man so oft zu wenige Leute hat.“

Franz Walser, Allparteiliches Konfliktmanagement der Stadt Nürnberg

Die drei Präsenzseminare zwischen Februar und Juni 2025 boten Walser nicht nur fachliche Vertiefung, sondern auch die Möglichkeit, über mehrere Monate hinweg Vertrauen aufzubauen und nachhaltige Kontakte zu knüpfen.

Anna Honecker – Integrationsbüro Neu-Isenburg (Hessen)

Anna Honecker hat in der hessischen Kleinstadt Neu-Isenburg die Aufgabe, das Integrationskonzept der Stadt umzusetzen. Dabei moderiert sie oft zwischen Gruppen mit sehr unterschiedlichen Interessen – wie bei einem Stadtfest, bei dem sich ein Konflikt um eine Regenbogenfahne zwischen einer religiösen und einer queeren Gruppe entzündete.

Anna Honecker vom Integrationsbüro Neu-Isenburg

„Ich habe lange nach einer Fortbildung gesucht, die mich in meiner Arbeit unterstützt und Reflexionsmöglichkeiten bietet. Ich konnte diese Fortbildung nutzen, um mich intensiv mit diesem Fall zu beschäftigen.“

Anna Honecker, Integrationsbüro Neu-Isenburg

Die Fortbildung für Konfliktkompetenz im kommunalen Raum kombiniert theoretischen Input zu Konfliktdynamiken, Eskalationsstufen oder Machtasymmetrien mit praxisnaher Fallbearbeitung. Teilnehmende können ihre eigenen Beispiele einbringen, analysieren und gemeinsam Lösungswege entwickeln.

„Ich mochte sehr das didaktische Vorgehen, anhand von kleinen Spielen Inhalte zu verdeutlichen. Ein sehr gelungenes Medium, um komplexe Themen zu vermitteln. Ich habe heute mehr Möglichkeiten, professionell auf Konflikte zu reagieren.“

Anna Honecker, Integrationsbüro Neu-Isenburg

Die Instrumente, Methoden und Erfahrungen, die Honecker im Kurs gesammelt hat, geben ihr heute mehr Sicherheit und Klarheit in der Arbeit. Und auch nach Ende der Fortbildung nutzt sie das Angebot, sich zu konkreten Fällen individuell durch unsere professionelle Konfliktberater*innen beraten zu lassen.

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Zur Anmeldung

Zwischen 2024 und 2025 haben 48 Menschen aus zahlreichen Kommunen an der Fortbildungsreihe „Konflikte verstehen. Potenziale nutzen“ teilgenommen. Das Angebot wird im Rahmen des Projekts „Kommunen im Fokus: Konflikte nutzen – Integration gestalten“ umgesetzt und ist für die Teilnehmenden kostenlos.

© AMIF, EU, Niedersächsisches Ministerium
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