Der Liedermacher Hannes Wader, EKD-Reformationsbotschafterin Margot Käßmann, die Publizistin Ulrike Guérot und rund 30 weitere Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur und Medien sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen, Religionsgemeinschaften und Gewerkschaften riefen zur Bundestagswahl 2017 gemeinsam zu Abrüstung und mehr Investitionen für Frieden und Gerechtigkeit auf.
Angesichts der großen Herausforderungen brauche es eine vernünftige und weitsichtige Politik, die die Ursachen von Krieg, Gewalt und Radikalisierung angeht, forderten die Unterzeichnenden. Zu den Forderungen des Aufrufs zählen die Stärkung ziviler Friedensförderung im Ausland und Prävention im Inland, eine schrittweise Beendigung von Rüstungsexporten, eine aktive Abrüstungspolitik und eine ambitioniertere Umsetzung der UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung.
Eine Politik der Vernunft stärkt zivile Friedensförderung, unterlässt, was den Frieden gefährdet, verhindert Radikalisierung und Gewalt durch Prävention und schafft für alle Menschen Perspektiven auf ein Leben in Frieden, Freiheit und Sicherheit.
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Aufrüstungsspirale stoppen - Frieden und Gerechtigkeit fördern
Wussten Sie, dass die Hälfte der weltweiten Militärausgaben ausreichen würden, um sämtliche Nachhaltigkeitsziele erfolgreich umzusetzen? Die Nachhaltigkeitsziele setzen bei den Ursachen von Krisen und Konflikten an. Daher fordern wir eine Politik der Vernunft, welche die Nachhaltigkeitsziele in den Mittelpunkt ihres Handelns zu stellen.
AUFRUF
Für eine Politik der Vernunft
Aufrüstungsspirale stoppen – Frieden und Gerechtigkeit fördern
Wir rufen die Kandidatinnen und Kandidaten für den Bundestag auf, im Wahlkampf auf populistische Vorschläge zur inneren und äußeren Sicherheit zu verzichten. Von der nächsten Bundesregierung erwarten wir eine zivile Friedenspolitik und mehr Einsatz für demokratische Beteiligung und soziale Gerechtigkeit.
Eine Politik der Vernunft stärkt zivile Friedensförderung.
Deshalb erwarten wir von der nächsten Bundesregierung, die eigenen Instrumente der Friedensförderung, wie den Zivilen Friedensdienst, aber auch entsprechende Programme und Institutionen der Europäischen Union, der Vereinten Nationen und anderer internationaler Organisationen vorrangig auszubauen.
Mehr als 1.000 Menschen fördern unseren Einsatz für eine zivile Friedenspolitik. Ohne ihre Spenden wäre diese Arbeit nicht möglich. Bitte unterstützen auch Sie unsere Kampagnen. Hier geht's zur Spende.
Eine Politik der Vernunft unterlässt, was den Frieden gefährdet.
Darum rufen wir die nächste Bundesregierung auf, weitere Schritte auf dem Weg zu einem grundsätzlichen Verbot der Ausfuhr von Kriegswaffen und Rüstungsgütern zu gehen. Die neue Bundesregierung sollte bei den eigenen Militärausgaben anfangen, die gefährliche, globale Aufrüstungsspirale zu stoppen, und sie sollte eine Flüchtlingspolitik umsetzen, die Menschenrechte respektiert und nicht noch mehr Menschen in die Flucht treibt.
Eine Politik der Vernunft verhindert Radikalisierung und Gewalt durch Prävention.
Deshalb erwarten wir von der nächsten Bundesregierung, dass sie in den Zusammenhalt unserer Gesellschaft durch eine Politik des sozialen Ausgleichs investiert, die Prävention von Radikalisierung verstärkt sowie Demokratieförderung und Bürgerbeteiligung ausbaut.
Eine Politik der Vernunft schafft für alle Menschen Perspektiven auf ein Leben in Frieden, Freiheit und Sicherheit.
Wir rufen die nächste Bundesregierung auf, die Ziele der UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung in den Mittelpunkt ihres Handelns zu stellen. Die UN-Agenda setzt bei den Ursachen von Krisen und Konflikten an durch die Beseitigung der Armut, den Schutz der Natur, soziale Gerechtigkeit, demokratische Teilhabe und Frieden. Sie steht für globale Partnerschaft statt nationale Abschottung.
Erstunterzeichnende
Hannes Wader, Liedermacher
Prof.Dr.Dr.h.c. Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017
Prof. Dr. Ulrike Guérot, Politologin
Bischof Heinz Josef Algermissen, Präsident der deutschen Sektion von pax christi
Pastor Renke Brahms, Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche
Prof. Dr. Konrad Raiser, Theologe und ehemaliger Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen
Dr. h.c. Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin Brot für die Welt
Renate Schmidt, Bundesfamilienministerin a.D.
Prof. Dr. Klaus Dörre, Soziologe
Prof. Dr. Ulrich Duchrow, Theologe und Sozialethiker
Dr. Klaus Lederer, Bürgermeister von Berlin und Senator für Kultur und Europa
Dr. Mark Terkessidis, freier Autor, Psychologe, Migrationsforscher
Dr. Robert Antonch, Psychoanalytiker
Dr. Cornelia Hauswedell, Friedensforscherin
Johano Strasser, Politologe
Dr. Reinhard J. Voß, Vorsitzender des Vorstands von EIRENE Internationaler Friedensdienst
Andreas Zumach, Journalist und Publizist
Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach, Friedensforscherin
Dr. h.c. Jürgen Grässlin, Buchautor und Träger des Grimme-Preises
Dr. Anthea Bethge, Geschäftsführerin von EIRENE Internationaler Friedensdienst
Marcel Gounot, Vorstand Weltfriedensdienst e. V.
Dr. Michèle Roth, Politologin
Prof. Dr. Angela Mickley, Vorsitzende der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung
Dr. Wolfgang Heinrich, Vorsitzender der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung
Horst Scheffler, Vorsitzender der AGDF e.V.
Dr. Anton Markmiller, Gründungsmitglied des forumZFD
Heinz Wagner, Vorsitzender der Stiftung forumZFD
Oliver Knabe, Vorstandsvorsitzender des forumZFD
Jan Gildemeister, Geschäftsführer der AGDF e.V.
Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des internationalen Versöhnungsbundes