
Vor genau 60 Jahren initiierten Helga und Konrad Tempel den ersten Ostermarsch in Deutschland. Eigentlich wollten sie auch dieses Jahr wieder für Frieden und Abrüstung auf die Straße gehen. Doch aufgrund der Corona-Pandemie mussten die meisten Veranstaltungen abgesagt werden.
Trotzdem waren die Tempels auch am diesjährigen Osterfest politisch aktiv: So nahmen sie am Karfreitag an einer kleineren Kundgebung am Fliegerhorst Jagel bei Schleswig teil, die trotz der aktuellen Gesundheitslage möglich war. Außerdem teilten sie ihre friedenspolitische Botschaft im Online-Gespräch mit dem forumZFD.
Die Aufzeichnung des Online-Gesprächs können Sie hier anschauen:
Konrad Tempel eröffnete das Gespräch mit einer kurzen Rede zu den Anfängen der Ostermärsche vor rund sechzig Jahren. Er betonte: „Der Fokus unserer Demonstration lag auf der Aussage: Jede Herstellung, Erprobung und Lagerung von Atomwaffen ist die größte Gefährdung der Menschheit. Wir demonstrierten gegen atomare Kampfmittel jeder Art und jeder Nation. Einer der Slogans auf den von uns vorbereiteten Plakate lautete: ‚Unser Nein zur Bombe ist ein Ja zur Demokratie!‘“
Helga Tempel erinnerte sich im Gespräch daran, wie schwierig die Mobilisierung zu den ersten Kundgebungen war: „Es war so vieles anders als heute. Internet gab es nicht, unsere Kommunikation lief über die Post und Informationen erhielten wir aus der Zeitung, dem Radio oder gar nicht. Eine detaillierte Abstimmung mit den Marschierenden aus Braunschweig, Hannover und Bremen war nur sehr begrenzt möglich. Das wir das alles damals in nur vier Monaten auf die Beine gestellt bekamen, das war eigentlich ein kleines Wunder.“
Die rund 35 Teilnehmenden stellten zahlreiche Fragen und fanden viel Lob das langjährige friedenspolitische Engagement von Helga und Konrad Tempel. Eine Teilnehmerin schrieb: „Euer Engagement und Eure Haltung sind inspirierend und machen Mut. Danke dafür!“