
Die Aktion Friedensband vor dem Bundeskanzlerinamt im Sommer 2014 warb dafür, den Zivilien Friedendienst zu stärken.
Unsere Geschichte
Im Jahr 1996 gründeten Friedens- und Menschenrechtsgruppen Pro Peace. Schon nach zwei Jahren gelang der erste politische Erfolg: Die Bundesregierung führte 1998 den Zivilen Friedensdienst ein.
Heute arbeitet Pro Peace mit Friedensberaterinnen und -beratern in Deutschland und zwölf weiteren Ländern in Europa, dem Nahen Osten und Südostasien. Mehr als 700 Menschen wurden an der Akademie für Konflikttransformation von Pro Peace ausgebildet. Sie sind in rund 70 Ländern in der internationalen Friedensarbeit aktiv.
In 29 Jahren hat sich Pro Peace von einem ehrenamtlichen Gesprächskreis mit einer visionären Idee zu einer weltweit aktiven Friedensorganisation mit mehr als 160 Mitarbeitenden entwickelt.
Die Geschichte von Pro Peace:
1996: Gründung von Pro Peace
Als Reaktion auf die Kriege im ehemaligen Jugoslawien entwickeln Friedens- und Menschenrechtsgruppen in den 1990er Jahren die Idee eines Zivilen Friedensdienstes. Damit wollen sie Kriegen und Militäreinsätzen eine gewaltfreie Alternative entgegensetzen. Im Februar 1996 gründen sie Pro Peace unter dem Namen Forum Ziviler Friedensdienst e.V. Als „Anwalt der Idee“ setzt sich Pro Peace fortan für die Einführung eines Zivilen Friedensdienstes ein.
1997: Berliner Erklärung für einen Zivilen Friedensdienst & Ausbildung der ersten Friedensfachkräfte
Zahlreiche prominente Persönlichkeiten setzen sich mit der Berliner Erklärung für einen Zivilen Friedensdienst ein. Zu den Unterstützern zählen Johannes Rau, Joschka Fischer, Hans-Jochen Vogel, Hildegard Hamm-Brücher, Carl-Friedrich von Weizsäcker, Christa Wolf, Dorothee Sölle, Peter Härtling, Lew Kopelew, Hans Koschnick, Marianne Birthler, Bärbel Bohley, Hans-Peter Dürr, Klaus Staeck, Markus Meckel und Barbara Hendricks.
Pro Peace erhält den Gustav-Heinemann-Bürgerpreis.
Im selben Jahr startet der erste viermonatige Ausbildungskurs für Friedensfachkräfte im Zivilen Friedensdienst. Bis heute bildet Pro Peace an seiner Akademie für Konflikttransformation Menschen aus allen Kontinenten für internationale Friedens- und Konfliktarbeit aus.
1998: Politischer Durchbruch für den Zivilen Friedensdienst
Die erste rot-grüne Bundesregierung verpflichtet sich im Koalitionsvertrag von 1998 zum Aufbau eines Zivilen Friedensdienstes. Bereits ein Jahr später beginnen die ersten Friedensfachkräfte ihre Arbeit in Konfliktregionen.
1999: Erste Projekte im westlichen Balkan und in Israel & Palästina
Pro Peace startet die Projektarbeit im Jahr 1999 im ehemaligen Jugoslawien und in Israel & Palästina.
2001: Erster Friedenslauf in Aachen
Mit dem ersten Aachener Friedenslauf wird der Startschuss für ein Erfolgsmodell der Friedensarbeit gesetzt. Mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler nehmen seither jedes Jahr an den Friedensläufen teil. In verschiedenen Städten in Deutschland erlaufen sie Spenden für die Arbeit von Pro Peace. Doch der Friedenslauf ist mehr als nur ein Spendenlauf: Bildungsarbeit ist genauso wichtig. Hier erfahren Sie mehr über die Friedensläufe und die Programme Friedensbildung & Schule.
Fast 4.000 Kinder nahmen 2015 am 10. Berliner Friedenslauf teil.
2005: Erste Projekte in Deutschland
Professionelle Friedensarbeit ist auch in Deutschland nötig. Deshalb hat Pro Peace den Zivilen Friedensdienst von Beginn an auch im eigenen Land umsetzen wollen. Als „Kommunale Konfliktberatung“ bietet Pro Peace seit 2005 betroffenen Kommunen Hilfe bei der Prävention und in Konflikten an. Hier erfahren Sie mehr über die Konfliktbearbeitung von Pro Peace in Deutschland.
Ebenfalls 2005 wird Pro Peace mit dem Göttinger Friedenspreis ausgezeichnet.
2006: Anerkennung als Entsendeorganisation
Im zehnten Jahr nach seiner Gründung erhält Pro Peace die Anerkennung im Sinne des Entwicklungshelfergesetzes. Die Anerkennung von Pro Peace als offizielle Entsendeorganisation ist ein wichtiges politisches Signal der Bundesregierung zur Zukunft des noch jungen Zivilen Friedensdienstes.
Heidemarie Wieczorek-Zeul (Mitte) mit der Friedensfachkraft Anna Crummenerl und Pro Peace Mitbegründer Tilman Evers.
2007: Start des Programms auf den Philippinen
Pro Peace beginnt seine Friedensarbeit auf der zweitgrößten Insel Mindanao auf den Philippinen. Die Friedensberaterinnen und -berater arbeiten im Kontext des Konflikts zwischen der muslimischen Autonomiebewegung und der philippinischen Regierung sowie an Konflikten um den Abbau von Rohstoffen.
2009: Start des Programms im Libanon
Pro Peace unterstützt im Libanon die Aufarbeitung des Bürgerkriegs und die Integration der großen Zahl syrischer Flüchtlinge.
Kinder beim Schulunterricht im Libanon
2011: Kampagne „20 Millionen mehr vom Militär!“
Prävention ist sinnvoller und billiger als militärische Interventionen – mit dieser Begründung fordert Pro Peace von der Bundesregierung den Ausbau des Zivilen Friedensdienstes. Die zweijährige Kampagne ist erfolgreich: Im Oktober 2013 verpflichtet sich die schwarz-rote Koalition zum weiteren Ausbau des Zivilen Friedensdienstes.
2012: Einzug in das „Friedenshaus Am Kölner Brett“
Die Geschäftsstelle von Pro Peace zieht von Bonn nach Köln. Die Räume in Bonn waren für die inzwischen 30 Mitarbeitenden zu klein geworden.
2014: Auszeichnung mit dem Friedenspreis Sievershäuser Ermutigung
Pro Peace erhält den Friedenspreis „Sievershäuser Ermutigung“ für seine Verdienste in der Ausbildung von Friedensfachkräften, der praktischen Friedensarbeit und der politischen Arbeit für eine zivile Friedenspolitik.
Mit der Aktion Friedensband setzt Pro Peace ein Zeichen in Berlin: Mehrere hundert Menschen spannen ein Friedensband von der Berliner Siegessäule bis zum Bundeskanzlerinamt. Am Friedensband sind tausende Protestpostkarten befestigt unter der Überschrift „Friedenspolitik statt Militäreinsätze“.
2015: Start des Programms in Kambodscha
Pro Peace eröffnet Programmbüros in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh und in Battambang.
Mit einer Kampagne engagiert sich Pro Peace für die globalen Nachhaltigkeitsziele, die im September 2015 von den UN-Mitgliedsstaaten verabschiedet werden. Seitdem setzt sich Pro Peace insbesondere für die Umsetzung des sogenannten Friedensziels 16 ein.
2017: Start der Programme in Jordanien und in der Ukraine
Pro Peace erweitert seine Programme und eröffnet Büros in der Ukraine und in Jordanien.
Zur Bundestagswahl 2017 initiiert Pro Peace den Aufruf „Für eine Politik der Vernunft. Aufrüstungsspirale stoppen – Frieden und Gerechtigkeit fördern“. 40 Persönlichkeiten aus Kultur, Medien, Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft unterstützen den Aufruf als Erstunterzeichnende.