Das Schweigen brechen: Vergangenheitsaufarbeitung in Serbien
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Was bedeutet es, in einer Gesellschaft aufzuwachsen, in der Kriegsverbrechen geleugnet und Täter als Helden gefeiert werden?
Unser langjähriger Partner Youth Initiative for Human Rights (YIHR) beschäftigt sich in Serbien genau mit dieser Frage. Mit Bildungsarbeit, Dialogveranstaltungen und politischem Engagement setzt sich YIHR gegen die Verherrlichung der Kriege der 1990er Jahre ein.
An diesem Abend sprechen wir über ihre Arbeit, diskutieren die Bedeutung von Erinnerungskultur und historischer Verantwortung und fragen, wie junge Menschen den Weg zu einer demokratischeren Gesellschaft mitgestalten können. Außerdem werfen wir einen Blick auf die aktuelle Lage: Seit Monaten protestieren vor allem Studierende gegen Korruption und fordern grundlegende Reformen. Parallel dazu wächst aus dem zunehmend autoritären Umfeld von Präsident Vučić der Druck auf zivilgesellschaftliche Organisationen wie YIHR. Ihre Arbeit für Dialog, Verantwortung und Menschenrechte ist dadurch umso bedeutender.
Zeit: Mittwoch, 12.11.2025, 18:30 - 19:45 Uhr Ort: Online (Link wird bei Anmeldung mitgeteilt)
Sprache: Englisch mit Übersetzung ins Deutsche Gebühr: kostenlos
Über die Youth Initiative for Human Rights (YIHR):
Die YIHR ist ein regionales Netzwerk in Serbien, Kroatien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina sowie dem Kosovo. In einer Region, in der Nationalismus weiterhin den öffentlichen Diskurs prägt, setzt YIHR auf Aufklärung und Dialog. Der Schwerpunkt liegt auf der Jugendarbeit, da viele junge Menschen wenig über die Verbrechen der 1990er Jahre wissen. YIHR ist überzeugt: Ohne die Aufarbeitung der Vergangenheit kann es keine demokratische und rechtstaatliche Zukunft geben. Trotz des zunehmenden politischen Drucks in Serbien arbeitet das Netzwerkt unermüdlich daran, einseitige Darstellungen in der offiziellen Geschichtserzählung herauszufordern und Räume für Versöhnung zu schaffen.
Seit über einem Jahrzehnt arbeitet YIHR eng mit Pro Peace zusammen, insbesondere an Projekten zur Aufarbeitung der Vergangenheit und zur Förderung von Versöhnung in der Region. Dazu zählen Jugendaustausche, Erinnerungsprojekte sowie das Engagement für Denkmäler, die an die Opfer der Kriege erinnern.