
„Ich betrachtete die Gesichter der anderen Fahrgäste und sah Angst. Der Bus überquerte die Brücke über den Euphrat. Auf Wiedersehen, mein Euphrat, mein guter Freund, bitte bleib am Leben. Irgendwann, so hoffe ich, komme ich zu Dir zurück.“
(„Raqqa am Rhein“ von Jabbar Abdullah, Sujet Verlag 2020)
Jabbar Abdullah ist 24 Jahre alt, als er aus Syrien fliehen muss. Das ist 2012, etwa ein Jahr nach Beginn der Revolution, die auch ihn mitreißt, bis er um sein Leben fürchten muss. Er verlässt seine Heimatstadt Raqqa in Nordsyrien in Richtung Ägypten. Nach einer langen Reise kommt er schließlich in Köln an, wo er seither lebt. Der studierte Archäologe arbeitet zunächst beim Römisch-Germanischen Museum. Heute organisiert er Literaturfestivals und Kunstausstellungen.
Durch seine Arbeit zeigt Jabbar Abdullah den großen Reichtum der syrischen Kultur, dokumentiert aber auch den Krieg und das Leid der Menschen in Syrien und auf der Flucht. 2020 ist sein erstes Buch erschienen. Wir haben beim Autor nachgefragt, was ihn bewegt hat, seine Erinnerungen aufzuschreiben. Und was Kunst und Literatur zur Aufarbeitung und zum Frieden beitragen kann. Aus dem Buch las Jörg Hustiak, Sprecher bei ARD und arte, der seit vielen Jahren Veranstaltungen mit internationalen Autor*innen in Literaturhäusern gestaltet.
Die Aufzeichnung der Veranstaltung können Sie hier anschauen:
Aufzeichnung der Online-Lesung vom 30. November 2020
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